WordPress Installation für Anfänger:
So schaffst du es
WordPress ist das beliebteste Content-Management-System für das Erstellen von Homepages. Es ist kostenlos und wenn man sich einmal eingearbeitet hat, auch relativ leicht in der Bedienung.
Wäre da nicht dieser klitzekleine Haken: Damit es überhaupt funktioniert, muss man zuvor die WordPress Installation erfolgreich abschließen.
Und die ist – diplomatisch ausgedrückt – interessant.
Okay, machen wir uns nichts vor.
Vor allem für Anfänger ist das Einrichten von WordPress so angenehm wie eine Zahnreinigung. Es dauert zwar nicht allzu lange und hat einen guten Zweck. Wirklich schön ist es trotzdem nicht.
Wenn du zuvor noch nie mit Webhosts und Websites zu tun hattest, kann die Installation von WordPress schnell sehr technisch und undurchsichtig wirken.
Bis jetzt.
Denn in diesem Beitrag zeige ich dir, wie du auch ohne große Vorkenntnisse die WordPress Installation mit links wuppen kanst.
Schritt für Schritt und idiotensicher.
(Nein, das ist nicht persönlich gemeint, sondern motivierend.)
Bereit? Dann lass uns loslegen!
Die ultimative Abkürzung:
Richte WordPress per Klick ein
Warum das Leben unnötig verkomplizieren, wenn es auch einfach geht?
Das dachten sich auch einige der großen Hosting-Anbieter und halten deshalb eine Art WordPress Komfort-Option für Anfänger bereit.
Bei solchen Serviceangeboten kannst du WordPress automatisch einrichten lassen. Das heißt, du machst nur einen Mausklick und dein Webhost übernimmt den Rest.
Manche Provider bieten diese Dienstleistung mit dem Webspace inklusive an, andere berechnen eine zusätzliche Gebühr.
Falls das jedoch bei deinem Hosting-Spezialisten nicht möglich ist oder du einfach auf neue Herausforderungen stehst, kannst du die Installation von WordPress auch selbst vornehmen.
Das brauchst du, um WordPress selbst zu installieren
Gehörst du zur Fraktion der anonymen To-do-Listen-Fanatiker?
Dann kann ich dir direkt ein Lächeln ins Gesicht zaubern, denn diese Dinge solltest du abhaken, ehe du mit der WordPress-Installation beginnst. Du brauchst:
- Einen Hostinganbieter, der dir den nötigen Speicherplatz und andere Ressourcen bereitstellt, damit du deine WordPress-Website veröffentlichen kannst.
- Eine Domain, unter der deine Homepage zu finden sein wird. Achtung: Diese sollte bestenfalls bereits mit deinem Webhosting verknüpft sein. Ist das gerade erst passiert, kann es in der Umstellungsphase unter Umständen einige Stunden dauern, bis du WordPress installieren kannst.
- Die aktuelle WordPress-Version (dazu gleich mehr).
- Ein FTP-Programm zum Übertragen der Daten von deinem Rechner auf den Server deines Webhosts. Die wohl bekanntesten Optionen hierfür sind Filezilla und Cyberduck. Wichtig: Lade dir unbedingt den Client herunter (bei FileZilla gibt es auch eine Server-Version – die brauchst du nicht).
Kein absolutes Muss, aber definitiv ein nice to have:
- Ein SSL-Zertifikat. Du kannst es natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch hinzubuchen. Aber aktivierst du es noch vor der Installation von WordPress für deine Domain, kannst du Probleme vermeiden und Zeit sparen. Wie genau du das SSL-Zertifikat installierst, hängt von deinem Webhost ab. Am besten schaust du dir dazu entsprechende Anleitungen von deinem Anbieter an oder kontaktierst den Support.
So bereitest du die WordPress Installation vor
Du hast alles, was du brauchst?
Dann gilt es jetzt noch ein paar Vorbereitungen zu treffen. Schließlich wollen wir vermeiden, dass du mitten im Prozess plötzlich wieder absetzen musst.
Damit das Installieren von WordPress reibungslos über die Bühne geht, müssen diese Dinge erledigt sein:
1) Prüfe, ob sich dein Webhost und WordPress miteinander vertragen
Zunächst solltest du darauf achten, dass dein Webhost bestimmte Anforderungen erfüllt, damit WordPress überhaupt funktionieren kann.
Diese ändern sich mit den fortschreitenden WordPress Versionen ständig. Am besten neuesten technischen Voraussetzungen am besten mit einer kurzen Google-Suche bzw. auf der offiziellen Seite des Content Mangement Systems herausfindest.
Für die aktuelle Version WordPress 6.1.1 sollte dein Webserver die folgenden Eigenschaften haben:
- PHP-Version 7.4 oder höher.
- MySQL-Version 5.7 oder höher. Alternativ eignet sich auch MariaDB-Version 10.3 oder höher.
- HTTPS-Unterstützung.
- Apache oder Nginx als die leistungsfähigsten und robustesten Server oder ein anderer Server, der PHP und MySQL unterstützt.
- Mindestens 32 MB Arbeitsspeicher. Wesentlich besser wären jedoch 64 MB oder 128 MB, damit die Homepage auch bei einem aufwendigen WordPress Theme und vielen Inhalten stabil läuft.
Unter uns: Du kannst bei allen seriösen und bekannten Providern für Webhosting davon ausgehen, dass deren Angebot auf die Anforderungen von WordPress abgestimmt ist.
Aber hey, jetzt weißt du Bescheid und kannst bei der Wahl deines Hostinganbieters auf Nummer sicher gehen.
2.) Richte eine Datenbank für die WordPress Installation ein
An dieser Stelle kann ich dir leider nicht mit einer super detaillierten Anleitung weiterhelfen, da jeder Hosting-Anbieter seine Verwaltungsoberfläche individuell gestaltet.
Allerdings sind sich Aufbau und Struktur der Plattformen meist ziemlich ähnlich, sodass du die einzelnen Schritte in ähnlicher Form bei allen Providern finden solltest.
Wenn du WordPress installieren möchtest, benötigst du dafür eine Datenbank. Sie ist der Ort in deinem angemieteten Webspace, an dem alle deine Webinhalte gespeichert werden. Das bedeutet, alle Seiten, Texte und Plugin-Informationen, die du auf deiner Homepage veröffentlichst, werden hier hinterlegt.
Ein beliebtes System für die Verwaltung einer solchen Datenbank ist MySQL. Das kommt dir das bekannt vor? Wir haben die Anwendung eben erst bei den technischen Anforderungen für WordPress erwähnt.
Ohne jetzt zu tief in die staubtrockene Informatik eintauchen zu wollen, eine Kurzzusammenfassung: MySQL speichert Informationen wie Blogeinträge, User-Profile und Co. in Form von verschlüsseltem Tabellen in deiner Datenbank ab.
Und damit das überhaupt möglich ist, musst du besagte Datenbank für deine WordPress-Seite einrichten.
Melde dich dafür in der Benutzeroberfläche deines Webhosts mit deinem Admin-Profil an und halte im Menü nach dem Wort „Datenbanken” Ausschau.
Dort solltest du dann eine Option namens „MySQL Datenbank anlegen” oder „Neue Datenbank einrichten” finden.
Einmal erstellt, gib deiner Datenbank einen Namen, damit du sie besser zuordnen kannst und lege ein sicheres Passwort fest.
Mein Tipp: Kopiere dir diese Zugangsdaten in eine Textdatei, da du sie beim Installationsprozess gleich noch brauchen wirst. Gleiches gilt auch für deinen Admin-Login fürs Webhosting.
3.) Lade dir die aktuelle Version von WordPress herunter
Langsam kommen wir der Sache immer näher. Aber irgendetwas fehlt doch noch…
Kein Grund, den Telefonjoker zu zücken – natürlich meine ich damit WordPress.
Damit du es auf deinem Webserver installieren kannst, musst du es dir zunächst auf deinen Rechner laden. Gehe hierfür auf die offizielle Website von WordPress und starte dort den Download der aktuellsten WordPress Version (momentan WordPress 6.1.1, etwa 68,2 MB groß).
In deinem Download-Ordner landet nun eine .zip Datei, die du gegebenenfalls noch entpacken musst (manche Computer machen das automatisch).
Die Sprache dieser WordPress Version ist Deutsch. Wenn du stattdessen Englisch bevorzugst, kannst du dir die englische Variante hier herunterladen.
In wenigen Schritten WordPress installieren
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen.
Jetzt kommt der große Hauptakt:
4.) Lade WordPress per FTP-Server auf deinen Webserver hoch
Der WordPress Ordner, den du per Download auf deinen Rechner verfrachtet hast, muss nun auf deinen Webserver.
Öffne dafür dein FTP-Programm, das du dir eingerichtet hast (kurze Erinnerung: Die gängigen Kandidaten sind FileZilla und Cyberduck).
Anschließend solltest du im Verwaltungsbereich deines Webhostings nach den FTP Zugangsdaten suchen. Je nach Provider kann es sein, dass du für den FTP-Zugang noch ein individuelles Passwort festlegen musst. Notiere es dir zusammen mit den anderen Daten in deiner Textdatei.
Ziel ist jetzt, mithilfe des FTP-Programms die WordPress Datei von deinem Rechner auf deinen Webserver zu übertragen.
Öffne dafür dein FTP-Programm und klicke dort auf den Servermanager.
- Lege hier einen neuen Server an und gib ihm einen beliebigen Namen.
- Wähle als Protokoll FTP (also File Transfer Protocol).
- Unter „Server”, „Benutzername” und „Passwort” gibst du die FTP-Zugangsdaten ein, die du eben bei deinem Hosting-Provider erhalten hast.
- Tippe auf „Verbinden”.
- Es ist möglich, dass dein FTP-Programm dich auffordert, die Vertrauenswürdigkeit der Verbindung zu bestätigen. Tu das und setze am besten das Häkchen bei „Zertifikat immer vertrauen”, damit du die Meldung nicht nochmal angezeigt bekommst.
Nun wechselt die Ansicht zurück und du siehst, wie das FTP-Programm deinen Rechner und deinen Webserver miteinander verknüpft.
Auf der linken Seite siehst du alle Verzeichnisse auf deinem Computer und rechts ist das Hauptverzeichnis von deinem Webspace. Das Ganze ähnelt von der Darstellung her der Navigation vom Windows Explorer.
Suche jetzt auf der rechten Seite nach einem Ordner, der nach deiner Domain benannt ist. Das ist dein Zielordner. Klicke doppelt darauf. In der Regel befindet sich darin eine Datei mit dem Namen „index.html“.
Anschließend wählst du auf der linken Seite auf deinem Rechner den Ordner mit den WordPress Dateien und verschiebe dessen Inhalt nach rechts in den Zielordner.
Und tadaaa – der Upload der WordPress Dateien auf deinen Webserver läuft.
5.) WordPress einrichten
Sind keine Dateien mehr in der Warteschlange vom FTP-Programm? Dann ist der Upload abgeschlossen und das bedeutet für dich: Du bist jetzt auf der Zielgeraden!
Es ist Zeit, WordPress final einzurichten. Öffne dafür deinen Browser und gib in das Suchfeld oben deine Domain ein.
Wichtig: Wenn du dein SSL-Zertifikat vor der Installation eingerichtet hattest, solltest du entsprechend „https://” vor deine URL hängen!
Wenn alle bisherigen Installationsschritte erfolgreich waren, öffnet sich nun WordPress, um dich durch den Rest des Einrichtungsprozesses zu führen.
In “nur 5 Minuten” WordPress installieren
Sobald das System mit deiner Datenbank kommunizieren kann, startet die eigentliche 5 Minuten WordPress-Installation.
Ich weiß, das Versprechen ist mit einem Augenzwinkern zu sehen, wenn man all die vorherigen Schritte hinzurechnet. Aber sieh es mal so, ab jetzt dauert es nicht mehr lange.
Alles, was jetzt noch fehlt, sind allgemeine Angaben zu deiner Website:
- Trage den Titel deiner Website ein
- Lege einen Benutzernamen fest, unter dem du dich in Zukunft bei WordPress anmelden wirst.
- Passend dazu brauchst du für diesen Login natürlich auch wieder ein neues Passwort (nein, immer dasselbe zu verwenden ist keine gute Idee).
- Gib die E-Mail-Adresse an, die mit dem WordPress-Konto verknüpft werden soll.
- Bei der Sichtbarkeit für Suchmaschinen kannst du festlegen, ob die Suchmaschinen deine Website bereits in ihren Ergebnissen aufnehmen dürfen. Möchtest du ihnen den Zugriff anfangs verbieten, musst du hier einen Haken setzen. Später kannst du diese Entscheidung in den allgemeinen WordPress Einstellungen unter „Lesen” wieder rückgängig machen.
Klicke jetzt auf „WordPress installieren” und nach wenigen Minuten erhältst du eine Meldung, ob die WordPress Installation erfolgreich war.
Hat alles geklappt, kannst du dich nun einloggen und mit dem Basteln deiner Website loslegen.
WordPress Installation – Check!
Sie haben Ihr Ziel erreicht!
Du bist jetzt stolzer Besitzer einer WordPress-Website. Jetzt liegt es an dir, das Beste daraus zu machen.
Natürlich habe ich auch dafür noch ein paar hilfreiche Ressourcen für dich:
- Verschaffe dir schon vorab einen guten Überblick über die ungefähren Website-Kosten, damit du böse Überraschungen im Nachhinein vermeidest.
- Damit die Qual der Wahl ein klein wenig erträglicher wird, wirf einen Blick auf meine Tipps, um das perfekte WordPress Theme zu finden.
- Ganz wichtig: Vermeide typische Anfänger WordPress Fehler!
Falls du zwar bis hierher gelesen hast, du aber bei deiner WordPress Installation Probleme haben solltest, denke daran: Du bist nicht allein.
Dein Hosting-Provider sollte dir als Ansprechpartner zur Seite stehen. Und falls dir das nicht weiterhilft, gibt es ja glücklicherweise noch Website-Profis wie mich. 😉
Erzähl mir einfach bei einem virtuellen Kaffee, wo es bei WordPress hängt und wir finden bestimmt eine Lösung.
Viel Erfolg!
Deine Evi