WordPress Fehler sind quasi das Karma des Webdesigns.
Sie rächen sich über kurz oder lang.
Okay, ernsthaft: Vielen Neulingen unterlaufen bei ihren ersten Versuchen im Aufbau eines Internetauftritts kleinere und größere Schnitzer.
Das ist völlig okay, schließlich ist niemand sofort ein Profi.
Allerdings können manche dieser typischen Anfänger WordPress Fehler mitunter langfristige Konsequenzen nach sich ziehen. Vielleicht, weil du dadurch nicht das volle SEO-Potenzial deiner Website ausschöpfst. Oder weil sie Besucher eher abschreckt, als sie anzuziehen.
Das Gute daran ist: Es muss gar nicht erst so weit kommen.
Die meisten WordPress Fehler lassen sich relativ leicht vermeiden. Du musst nur wissen, wie.
Genau dabei möchte ich dir mit diesem Beitrag unter die Arme greifen. Erfahre mehr über die gängigsten WordPress Fehler und wie du sie gar nicht erst begehst.
7 Anfänger WordPress Fehler, die du dir besser nicht hinter die Ohren schreibst
Als Webdesignerin kenne ich das Problem, das viele WordPress Beginner haben. Das Content Management System kann einen anfangs wirklich etwas überfordern.
Du versuchst, dir die Grundkenntnisse anzueignen, den Überblick zu behalten und schon schleichen sich hier und da Fehler ein. Heimlich, still und leise.
Ganz wie bei „Und täglich grüßt das Murmeltier” sind es dabei stets die gleichen Themen, die Probleme bereiten.
Ich habe dir diese typischen Anfänger WordPress Fehler einmal zusammengefasst, damit du ihnen gekonnt aus dem Weg gehen kannst.
WordPress Fehler #1: Beiträge als Seiten verwenden
Kennst du den Unterschied zwischen den Wörtern „effizient” und „effektiv”?
Beide werden gern synonym verwendet und wirken auf den ersten Blick gleich. Sind sie aber nicht.
Glücklicherweise fällt das aber in den meisten Fällen kaum jemandem auf. (Womöglich war deine erste Reaktion auf meine Frage eher: „Ach, da gibt es einen Unterschied? Oh ja, stimmt…”)
Einen ähnlich täuschenden Effekt haben die Begriffe „Seite” und „Beitrag” für Anfänger im Webdesign. Beide Konzepte werden gern miteinander gleichgesetzt.
Im Gegensatz zum Aha-Effekt bei den Wörtern effizient und effektiv wiegt die Verwechslung von Seiten und Beiträgen deutlich schwerer.
Denn sie ist sichtbar.
Online.
Für Tausende Menschen.
Und Suchmaschinen.
So sind wir schon beim ersten typischen WordPress Fehler angekommen, den du unbedingt vermeiden solltest: Verwende Beiträge nicht als Seiten.
Was ist mit dem Vertauschen von Beiträgen und Seiten genau gemeint?
Damit du besser verstehst, was ich meine, hilft ein Blick auf den Unterschied zwischen beiden WordPress-Elementen:
Seiten sind statisch und unterteilen die Inhalte, sodass sie für den Betrachter eine nachvollziehbare Logik ergeben. Die berühmtesten Vertreter sind die Startseite, die Über-mich-Seite oder die Kontaktseite. Du kannst sie entweder über das Menü deiner Website auflisten und so für Struktur sorgen. Oder du setzt ganz minimalistisch auf einen Onepager, also eine einzelne HTML-Seite.
Beiträge sind hingegen nicht statische, sondern chronologische Einträge. Du kannst sie als eine Art Notizen bzw. Aktualisierungen betrachten, die du deinen Website-Besuchern bietest. Sie sind das, was du zum Bloggen brauchst.
Möchtest du also mit WordPress eine Website samt Blog erstellen, so sind es zwei Schritte:
– Erstelle erst eine SEITE für deinen Blog, die du mit dem Hauptmenü verknüpfst.
– Fertige dann BEITRÄGE an, die du wiederum auf dieser Seite verankerst.
Stell dir deine Website als Kommode vor. Seiten sind deine Schubladen, die für Ordnung sorgen. Beiträge sind hingegen Inhalte, die in die Blog-Schublade gehören.
Was passiert, wenn du versuchst, den Inhalt der Kommode als Schubladen zu verwenden? Das klingt irgendwie unlogisch, nicht wahr?
Genau das geschieht auch, wenn du Beiträge als Seiten verwendest. Du sorgst dafür, dass die Struktur deiner Website chaotisch ist. Und das kommt weder bei Lesern noch bei Suchmaschinen positiv an.
Wenn du also verwirrte Website-Besucher und eine ungnädige Bewertung durch Google ausschließen willst, solltest du diesen WordPress Fehler beim Bau deiner Website besser nicht machen.
WordPress Fehler #2: Zu große Bilder (die obendrauf unbearbeitet sind)
Sobald es um Bilder geht, folgen so manche Website-Bastler dem Motto „Je größer, desto besser.”
Das gilt vielleicht im echten Leben bei Foto- und Kunstausstellungen. Im Webdesign allerdings nicht.
Beginner neigen häufig dazu, Bilder in Originalgröße in die Mediathek zu laden. Die Kirsche auf der Sahnetorte der typischsten WordPress Fehler ist, wenn die Fotos unbearbeitet sind und 1:1 auf der Website verwendet werden.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich liebe Sahnetorte. Aber wenn es um das Potenzial deines Webauftrittes geht, solltest du auf diese hier verzichten.
Dafür gibt es gleich mehrere Gründe:
- Zu große Bilder, die du in der Mediathek ablegst und verwendest, kosten wertvollen Speicherplatz.
- Zusätzlich verlangsamen große Dateien die Ladezeiten deiner Website. Denke daran, Google bewertet mit seinem Algorithmus unter anderem auch die Websitegeschwindigkeit. Lange Ladezeiten sind fürs Suchmaschinenranking alles andere als vorteilhaft.
- Gibst du deinem Bild weder einen geeigneten Titel (der bestmöglich ein bestimmtes Keyword enthält), noch einen Alt-Text, so verschenkst du eine weitere wichtige Chance für SEO. Denn Google kann das Foto bzw. die Grafik so nicht indizieren.
- Hinzu kommt, dass bei einem unbearbeiteten Bild ohne eine passende Beschreibung sehbehinderte Menschen nicht wissen können, was sich auf darauf befindet. Das gibt ordentlich Abzüge bei der Nutzerfreundlichkeit deiner Website.
Du siehst, um diesen WordPress Fehler von vornherein auszuschließen, braucht es im Grunde nur zwei Schritte:
- Lade deine Bilder nicht im Originalformat, sondern mit optimierter Größe und komprimiert in die Mediathek deiner Website. Hierfür kannst du zur Bearbeitung Programme wie GIMP, Photoshop oder Irfan View verwenden. Kleiner Tipp: Jedes WordPress Theme verwendet für Bilder andere Maße. Du findest diese in der Regel unter „Einstellungen -> Medien“.
- Gib deinem Bild vor dem Upload einen passenden Dateinamen. Pluspunkte gewinnst du, wenn du darin eines deiner Haupt-Keywords unterbringen kannst. Selbiges gilt für den Alt-Text, den du nach dem Hochladen des Fotos in die Mediathek ebenfalls anpassen solltest.
WordPress Fehler #3: Falsche Textformatierung
Ist es dir schon einmal passiert, dass du im WordPress Backend einen Text auf deiner Website eingefügt hast und dieser dann online aussah wie Buchstabensuppe?
Dann weißt du, wie verhängnisvoll eine falsche Textformatierung ist. Dieser WordPress Fehler unterläuft Anfängern wie alten Webdesign-Hasen gleichermaßen. Manchmal reicht es schon, eine neue Textpassage einzufügen und schwupps – schon ist optisch alles im Argen.
Es kann sein, dass WordPress eine Formatierung aus deinem ursprünglichen Word- oder Google-Dokument übernimmt, ohne dass du davon etwas bemerkst. Vielleicht interpretiert es eine Vorformatierung auch falsch. Oder dir ist ein Schnitzer im Text-HTML unterlaufen.
So oder so, das Ergebnis kann sich meist nicht sehen lassen. Verschiedene Schriftarten, diverse Schriftgrößen, fehlende Leerzeichen, zu viele Leerzeilen, nicht markierte Überschriften, Hieroglyphen…
Okay, das letzte Beispiel war übertrieben. Aber du weißt sicher, was ich meine. Eine fehlerhafte Textformatierung kann deinen Text nicht nur unsauber wirken lassen, sondern schlimmstenfalls sogar das gesamte Layout des Seiteninhalts sprengen.
Natürlich habe ich auch ein paar Tricks für dich, wie du das umgehen kannst:
- Achte schon vor dem Upload penibel darauf, deine Texte für WordPress zu formatieren. Setze Überschriften korrekt, achte auf die Absätze, vermeide Leerzeichen am Ende von Absätzen usw.
- Weiterhin kannst du für eine bessere Lesbarkeit auch Aufzählungen und Heraushebungen in fetter Schrift einfügen.
- Mache dich mit HTML-Basics vertraut, um notfalls im Texteditor nach Schwachstellen in deiner Formatierung suchen zu können.
- Du kannst dir ein Text Editor Plugin für WordPress zulegen, das die Formatierung im Backend etwas leichter gestaltet.
WordPress Fehler #4: Zu viele und überflüssige Plugins
Wo wir gerade von Plugins sprechen…
Der nächste beliebte WordPress Fehler, der sogar manch hartgesottenen Webdesigner unterläuft, ist das Verwenden von zu vielen oder gar überflüssigen Plugins.
Da kommt mir sofort der typische Elternspruch „Viel hilft nicht viel” in den Sinn.
In diesem Fall haben Mama und Papa Recht: installierst du zu viele oder die falschen Plugins, so ist das für die Leistung deiner Website eher schädlich statt förderlich.
Du fragst dich, warum?
Nun, WordPress ist als Content Management System in sich komplett. Das heißt, in der Basisversion kann es alles, was es braucht, um Websites zu erstellen.
Allerdings kritisieren nicht wenige User an WordPress, dass das System relativ starr ist. Es fehlt hier und da an Zusatzfunktionen, die die Nutzung noch leichter gestalten würden. Genau da kommen Plugins als flexible Erweiterungen ins Spiel.
Es gibt Tausende Plugins für WordPress. Die meisten davon bieten richtig nützliche Funktionen und viele sind kostenlos. Das ist, als wärst du in einem Süßigkeitenladen und könntest einfach zugreifen.
Wer kann da schon nein sagen? Schließlich gibt es keinen Haken. Oder doch?
Nun, wenn du schon einmal Schokolade, Gummibären, Zuckerwatte und Kekse in rauen Mengen und wild durcheinander genascht hast, dann weißt du, dass nicht selten kurz darauf Bauchschmerzen folgen (ich weiß das natürlich von einem Freund).
Bei Plugins ist es ganz ähnlich. Sie sind letztlich Programme, die auf Code basieren. Je mehr unterschiedlichen Code du von verschiedenen Erstellern auf deiner Website einbindest, desto größer ist das Risiko für Fehler und Sicherheitslücken.
So kann es beispielsweise passieren, dass Plugins untereinander inkompatibel sind oder dass die Installation von nur einem Plugin ausreicht, um ein gesamtes WordPress Webseite lahmzulegen.
Verzichte also lieber auf die ein oder andere fancy Funktion und beschränke dich stattdessen auf jene Plugins, die wirklich notwendig sind.
WordPress Fehler #5: Keine Backups
Von allen WordPress Fehlern, die ich dir hier vorstelle, ist dieser hier der verhängnisvollste.
Ich will dir wirklich keine Angst machen, aber glaube mir – niemand ist sicher.
Egal, wie sehr du deine Website gegen mögliche Hackerangriffe, technische Störungen und ähnliche Bedrohungen schützt, es kann jederzeit etwas passieren.
Und dann ist er da. Der Moment, in dem ein aktuelles Backup so beruhigend ist, wie das Seil, das beim Bungee-Jumping den freien Fall bremst.
Mach also bitte nicht den Fehler, das Thema Backup zu vernachlässigen. Verlasse dich nicht darauf, dass dein Webhost oder ein Kumpel, der irgendwas mit Medien studiert hat, solche Probleme für dich lösen.
Nimm die Dinge selbst in die Hand.
- Das kannst du zum Beispiel, indem du dich mit deinem Hosting-Anbieter in Kontakt setzt. Die meisten Provider bieten bei ihren Verträgen einen automatischen Backup-Service an, bei dem regelmäßig eine Kopie deiner WordPress-Seite gespeichert wird. Hake unbedingt nach, ob diese Funktion in deinem Hosting-Paket aktiviert ist und wie du im Falle eines Problems am besten vorgehen solltest.
- Da auch die Server der Webhosts nicht 100%ig vor Störungen und Cyberangriffen sicher sind, solltest du zusätzlich regelmäßig selbst ein Backup deiner WordPress Website vornehmen. Das kannst du zum Beispiel manuell machen und die Dateien auf einer externen Festplatte oder einem Cloud-Anbieter speichern (entsprechende Anleitungen findest du online).
- Alternativ gibt es hierfür auch wieder eine Reihe von kostenlosen und kostenpflichtigen Plugins, die deine Website-Daten automatisiert sichern (nicht vergessen: wähle deine Plugins weise und nicht leichtfertig).
Mein Plugin-Tipp hierfür: All in One WP Migration
WordPress Fehler #6: Das falsche Theme verwenden
Denke einmal an einen Clown, der im blutverschmierten Horrorkostüm zu einem Kindergeburtstag erscheint.
Klingt drastisch, bringt aber genau das auf den Punkt, worum es bei diesem WordPress Fehler geht: wenn der richtige Inhalt optisch falsch verpackt ist, wird er die Zielgruppe nicht überzeugen.
Für die optische Verpackung deines Web-Contents sorgt dein WordPress Theme.
Bei der Wahl von eben jenem Theme kannst du allerdings einiges falsch machen. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass die Auswahl gigantisch ist.
Bei vielen WordPress-Beginnern und Fortgeschrittenen fällt deshalb die Entscheidung häufig auf Themes, die gerade besonders angesagt sind. Der Gruppenzwang wiegt in solchen Momenten schwerer als die eigentlichen individuellen Anforderungen, die ein Theme erfüllen soll.
Das Ergebnis: Viele Anwender greifen zu hochkomplexen Multipurpose-Themes, die für ihre Zwecke viel zu anspruchsvoll sind. Das gestaltet nicht nur das Design des Webauftritts wesentlich komplizierter. Auch die Kosten und der Pflegeaufwand der Website steigen.
Das ist so, als würdest du mit dem Ferrari zum 200m entfernten Tante-Emma-Laden fahren, obwohl es auch ein Spaziergang getan hätte.
Lass dich also bei deiner Wahl eines WordPress-Themes nicht allzu sehr von Bekanntheit leiten. Nur, weil viele Leute sich für eine populäre Option entscheiden, muss dieses Theme noch lange nicht das richtige für dich sein.
Welche Kriterien du stattdessen beachten solltest, erfährst du in meinem Beitrag „Das richtige WordPress Theme finden”.
WordPress Fehler #7: Unsichere Usernamen und Passwörter
Das Schlusslicht unserer Liste an WordPress Fehlern macht ein Thema, das du sicher bereits aus anderen Bereichen der Online-Welt kennst.
Immer wieder gibt es Meldungen, wie Hacker die Nutzerdaten von Millionen Menschen stehlen. Tatsächlich sind solche Nachrichten aber nur die Spitze vom Eisberg.
Im Netz tummeln sich allerhand Cyberkriminelle – vom „kleinen Fisch”, der sich auf Kreditkartenbetrug konzentriert, bis hin zum richtig großen Fang wie Identitätsdiebstahl oder Erpressung.
Sobald du eine Website online stellst, schwimmst du im gleichen Meer wie sie. Du wirst zum Ziel.
Es gibt allerhand Möglichkeiten, dich für Hackerangriffe, Spam-Maschen und andere Zugriffe weniger angreifbar zu machen. Dazu zählen unter anderem regelmäßige Updates, die SSL-Verschlüsselung, entsprechende Plugins und Backups usw.
Ein Aspekt, der bei diesen Sicherheitsmaßnahmen gern mal übersehen wird, sind der Benutzername und das Passwort, die du für die Anmeldung in WordPress verwendest.
Viele Anwender nutzen beim Usernamen Standards wie „Admin” oder „Administrator”. Das wissen Cyberkriminelle natürlich und damit haben sie schon die halbe Miete.
Verwendest du jetzt noch ein unkreatives und viel zu einfaches Passwort à la „12345” oder „qwertz”, so ist es nur eine Frage der Zeit, bis man deine Logindaten knackt.
Ich rate dir deshalb dringend dazu, deinen Benutzernamen bei WordPress zu ändern und dein Passwort so sicher zu machen, dass sich Hacker daran die Zähne ausbeißen.
Die Liste der Anfänger WordPress Fehler ist lang…
…und es gibt noch einige mehr zu erwähnen. Zum Beispiel auf die Optimierung deiner Website zu verzichten. Oder die wichtigsten Basisseiten einer Website auszulassen.
Auf viele weitere dieser relevanten Themen werde ich in Zukunft noch ausführlicher eingehen. Vergiss also nicht, ab und an in meinem Blog vorbeizuschauen.
Solltest du dennoch bei einem Problem nicht weiterkommen und Unterstützung von einem Profi brauchen, bin ich natürlich gern für dich da. Lass uns einfach einen virtuellen Kaffee trinken.
Bis dahin wünsche ich dir viel Spaß beim Website-Basteln!
Deine Evi