So wählst du deine Brandfarben! Warum deine Lieblingsfarben nicht deine Brandfarben sein sollten

Warum deine Lieblingsfarben nicht deine Brandfarben sein sollten

 
Kennst du den Spruch „Verrate mir deine Lieblingsfarbe und ich sag dir wer du bist?“, nein? Dann wird es aber Zeit! Denn in diesem Spruch geht’s um Selbstreflexion und Farbpsychologie. Diese Fähigkeiten solltest du dir auch zu eigen machen, wenn es um dein Business, also um deine Brandfarben, geht.
 
Selbstreflexion ist die Tätigkeit, über sich selbst nachzudenken. Doch ich möchte, dass du dir Gedanken zu deinem Brand machst. Beim Aufbau deiner Marke solltest du dir folgende Fragen zu den Markenfarben stellen.
 
  • Weckt meine Farbe einen Wunsch/eine Erwartung bei meinen Kunden?
  • Komme ich mit meiner Farbe meinem Ziel näher?
  • Löst meine Brandfarbe die gewünschte Stimmung bei meinen Kunden aus?
  • Hilft meine Farbe meinen Kunden sich zurecht zu finden oder verwirrt sie?
  • Was macht die Brandfarbe für mein Geschäft?
 
 

Brandfarben im Alltag

 
Stell dir einmal vor du bist unterwegs und entdeckst eine Print Anzeige an der Seite einer Bushaltestelle. Bei den Farben denkst du sofort an Frisch, Fruchtig, Sommer, Wärme und du bekommst fast automatisch Durst! Wenn du ehrlich bist ist die Farbe in deinem Kopf gerade kein leuchtendes Violett.
 
Das besagte Unternehmen weiß genau was seine Zielgruppe von ihm kaufen soll. Und das ist nicht nur das Produkt, sondern auch ein Gefühl und eine Erwartung.
 
Richtig gelesen, im Idealfall löst du eine Erwartungshaltung beim Kunden aus und mit deinem Geschäftsauftritt fängst du deine Kunden direkt wieder ein.
 
Lass uns ein Experiment machen, welches schon bei den kleinen Kindern in der Kita funktioniert. Nennen wir es Farb-Assoziation. Fertig? Los!
 
  • SCHWARZ – Schornsteinfeger
  • WEISS – Bäcker, Arzt, Schneemann
  • ROT – Feuerwehrmann
  • BLAU – Polizei, Seemann
  • GRÜN – Jäger, Drache
 
Du siehst schon im Kita Alter beginnt, dass bestimmte Erwartungen an eine Farbe geknüpft werden. So ist es in deinem Kopf auch. (Wir reden jetzt einmal nicht darüber, wie schlimm es für einige war, als die Polizei 2002 anfing von Grün auf Blau zu wechseln.)
 
 

Pink vs. Pizza

 
Jetzt kann es sein das deine Lieblingsfarbe Pink ist. Deine Accessoires, deine Frühstückstasse, die geliebten Blumen auf dem Tisch und vielleicht sogar deine Haare sind Pink. Und gehen wir einmal davon aus, dass du keinen Beauty Salon eröffnen möchtest, sondern eine Pizzeria.
 
I hate to break it, aber Pink ist keine Farbe, die man bei einer Pizzeria sehen möchte. Im Kopf hat man meistens Italien (rot, grün, weiß) oder das Bild der Pizza aus dem Steinofen, das Mehl und die Soße (braun, weiß, rot) und wenn das Logo den Erwartungen entspricht, dann möchte man da auch bestellen. Das hat auch etwas mit dem Vertrauen den Kunden einem Business entgegenbringen zu tun. Es ist die erste „Hürde“ die es als Unternehmer zu nehmen gilt: „Der Kunde möchte abgeholt werden/muss anbeißen und von sich aus kaufen wollen.“ Wollen die Kunden von sich aus bei dir kaufen dann hast du schon ein gutes Stück Arbeit geschafft und das alles nur mit deinem Brand.
 
Lass uns zu den Anfangsfragen zurückkommen und bei dem Pizzeria Beispiel bleiben. 
 
 

Weckt meine Farbe einen Wunsch/eine Erwartung bei meinen Kunden?

Pink – nein (Kaugummi, Drachenfrucht und vielleicht noch Himbeeren)
Rot/Grün/Weiß – ja (Pizza, Pasta, Tomate-Mozzarella mit Basilikum)
 
 

Komme ich mit meiner Farbe meinem Ziel näher?
(Das Ziel ist natürlich viele Pizzen zu verkaufen.)

Pink – nein bzw. du musst mehr Marketing betreiben, um deinen Kunden deine Botschaft näher zu bringen. Warum ist DEINE Pizzeria Pink? Was ist so besonders daran?
Rot/Grün/Weiß – ja (Die Farben sagen dem Hirn deiner Kunden direkt – da Pizza, da gut!)
 
 

Löst meine Brandfarbe die gewünschte Stimmung bei meinen Kunden aus?

Stimmung Pink – Beauty, Makeup, Nagellack, Mädchen …eher nein
Stimmung Rot/Grün/Weiß – Italien, Pizza, Pasta, Sommer, Tomaten …schon, oder?

 

Hilft meine Farbe meinen Kunden sich zurecht zu finden oder verwirrt Sie?

Pink – verwirrt, da bei dem Kunden eine andere Stimmung/Erwartung stattfindet
Rot/Grün/Weiß – ja, allein weil es genug Material in deiner Brandfarbe gibt, um den Kunden den Mund wässrig zu machen.
 
 

Geschäft – Was macht die Brandfarbe für mein Geschäft?

Pink – verwirrt
Rot/Grün/Weiß – macht hungrig
 
Es gibt genug Quellen, die dir die Farblehre bzw. Farbpsychologie näher erläutern und sogar passende Beispiele liefern. Aber lass dir von mir noch ein paar Tipps geben.
 
 
 

Finde deine Brandfarben

 
  1. Schau dir deine Konkurrenz an. Das Logo, die Website, sogar ihren Social Media Auftritt. Was fällt dir auf? Welche Gefühle wecken deren Farben bei dir? Schreib es dir auf!
  2. Nutze einen Farbpaletten-Generator!
    Z.B. https://color.adobe.com/de/create/color-wheel
    http://colormind.io
    https://paletton.com/
  3. Mit 1-2 zusätzlichen Farben kannst du dein Brand und dessen Auftritt was Kundenerwartung angeht unterstützend ausbauen.
  4. Emotionale Bindung! Frage deine Familie, deine Freunde und Bekannte welche Farbe sie mit deinem Business assoziieren.
  5. Fertige dir verschiedene Farb-Versionen zu deinem Logo an.
 
Der Erfolg deines Geschäftes hängt zu einem großen Teil von deinem Brand ab. Es geht um mehr als „ich finde pink toll“. Du möchtest Geld verdienen? Du möchtest deine Kunden nicht enttäuschen? Du legst also jetzt schon die Weichen für deine Erfolgsgeschichte!
 
Investiere ein bisschen Zeit und sieh dich um. Du bekommst alle Antworten, die du brauchst, um ein erfolgreiches Brand zu erstellen, wenn du nicht auf dich, sondern deine Zielgruppe hörst. Sieh die Umfrage als Kundenfeedback und lass deiner Familie und deinen Freunden, Nachbarn usw. doch schon eine Kostprobe zukommen. Zack, direkt die ersten Leute geködert. Aber bedenke, dein Produkt kann noch so gut sein. Es ist laut Neurowissenschaftler Antonio Damasio bewiesen, dass egal wie gut dein Produkt ist, es wichtiger ist was die Kunden dabei empfinden als was sie darüber denken. Hier siegt das gute alte Herz über den Verstand.
 
 

Wann benötigst du deine Brandfarben?

 
Natürlich ist es auch wichtig zu wissen, wo Kunden Berührungspunkte mit deinem Brand haben. Überraschenderweise lautet die logische Antwort: Immer!
 
  • Logo
  • Website
  • Produktverpackung
  • Mitarbeiter Ausstattung
  • Ladendesign innen wie außen
  • Werbung
  • Social Media
 
Kurz, vom ersten Hallo, bis zum abschließenden „War super, bis zum nächsten Mal!“
 
Deine Zielgruppe hat einen Bedarf, diesen Bedarf möchten sie gestillt haben. Und natürlich geht man da ganz stark nach dem eigenen Bauchgefühl. Dazu musst du wissen, dass das Bauchgefühl Best Friends mit dem guten alten Herzen ist, der Verstand ist die Schwester oder der Cousin, der erst gefragt wird, wenn es zu spät ist und Hilfe gebraucht wird, weil man in der Patsche sitzt. Aber das gute alte Herz ist unsere Beste Freundin, wenn es um spontane Reaktionen aus der Kategorie „gefällt mir, muss ich haben“ geht. Also merke, Käufe sind meist nicht rational und deshalb ist es auch so wichtig was dein Brand für ein Gefühl vermittelt!
 
Falls du noch nicht weißt, wer deine Zielgruppe ist solltest du dir zuerst dazu Gedanken machen. Natürlich kann ich dir auch hier Hilfestellung geben READ THIS